Industrielle Komplexität und die Datenerfassung

Mit durchgängiger Datenerfassung einen Überblick für komplexe Arbeitsabläufe im Unternehmen schaffen

Durch den Wandel der Wirtschaft werden auch die Arbeitsabläufe in Unternehmen jeder Branche immer komplexer und unübersichtlicher. Systeme der Datenerfassung können diese industrielle Komplexität so anschaulich wie möglich visualisieren und bringen eine gewisse Transparenz, Ordnung und Sicherheit mit sich.

So profitiert nicht nur das Qualitätsmanagement davon, sondern auch die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit sind davon, nachhaltig gesehen, positiv betroffen. Sei es in der Logistik, dem Verkauf oder im Gesundheitswesen: Barcodeüberwachte Prozesse ermöglichen es, komplexe Abläufe transparenter zu gestalten, Fehler zu vermeiden und Arbeitsschritte nachvollziehbar zu gestalten.


Wandel zur Industrie 4.0

Im Wandel der Zeit wird die Wirtschaft immer mehr von neuen Technologien, Automatisierungen und immer größeren Datenmengen beherrscht. Die Industrie 4.0 wird auch häufig als „smart factory“ bezeichnet und durch drei Hauptmerkmale beschrieben:

  • Horizontale Integration von Wertschöpfungsnetzwerken
  • Vertikale Vernetzung von Produktionssystemen
  • Integration von End-to-End-Engineering über die gesamte Wertschöpfungskette

Eingeleitet wurde der Prozess durch Technologien wie Big Data, Embedded Computing, mobile Internet und Cloud Computing in der Fertigung. Moderne Technologien der Informationstechnik sollen also die traditionelle Industrie und Technologie erfassen. Das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 beschreibt so eine Produktion, in der die Fertigungsanlagen und Logistiksysteme ohne menschliche Eingriffe organisiert sein sollen. Durch industrielle Beschriftung in Form von Barcodes und RFID-Tags sollen die Daten dokumentiert, verarbeitet und analysiert werden und so eine Grundlage für die Kommunikation zwischen dem Produkt und der Fertigungsanlage geschaffen werden.


Die Notwendigkeit von durchgängiger Datenerfassung

Big Data, Just-in-time-Produktion und Lieferketten gehören heute zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der Industrie 4.0. Mit der Revolution zur Smart Factory werden Abläufe und die Produktion überprüfbar und steuerbar. Damit die Computer die Abläufe von Maschinen und Robotern steuern können, benötigen sie die Informationen in Form von Daten. Automatisierte Datenerfassungsprozesse können die zeitaufwendigen manuellen Arbeitsprozesse ersetzen und so die Produktivität und Wirtschaftlichkeit steigern. Damit die Produkte beispielsweise Auskunft über ihre Position geben können, werden an den Produkten Barcodes angebracht.

Durch diese grafischen Markierungen können die Produkte identifiziert und Informationen erfasst werden. Die Datenerfassung trägt also maßgeblich zu einem optimalen Management komplexer Arbeitsabläufe im Unternehmen bei. Mengenüberprüfungen, Messungen oder Verfolgungen des Lieferweges werden vereinfacht und dem Unternehmen wird die Möglichkeit geboten, alle Informationen auf einer Plattform zusammenzuführen. Hier können die Informationen dann dokumentiert, ausgewertet und bearbeitet sowie Probleme leichter erkannt werden.

Diese Plattform verbindet also die Hardware mit der Software und liefert Informationen für Managemententscheidungen und dient somit der Optimierung und Kontrolle der Produktion und Wertekette.

Einen wesentlichen Vorteil gegenüber einer manuellen Dateneingabe stellt die automatische Datenerfassung nicht nur in der höheren Menge der erfassten Daten dar, sondern minimiert auch die Fehlerrate und steigert die Wirtschaftlichkeit. Im Wandel der Zeit wird die Messbarkeit einzelner Funktionen im Unternehmen im Sinne des Qualitätsmanagements immer wichtiger. Deshalb eignet sich die Datenerfassung, ganz gleich, ob im mobilen, stationären oder kabellosen Sinne, nicht nur bei Lager- und Versandmöglichkeiten, sondern kann in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz kommen. Sie ist bei wichtigen Managemententscheidungen eine erhebliche Hilfe und optimiert so die Produktion und erleichtert die Kontrolle.


Die erforderliche Technik für die Datenerfassung

Drucker erstellen die Datenmarkierungen in Form von Barcodes, welche dann mithilfe von Scannern ausgelesen werden. Damit die Daten auch problemlos verwaltet werden können, wird ein gewisser Speicherplatz sowie eine gewisse Rechenleistung benötigt.

In der Industrie 4.0 wurde die Cloud entwickelt, die einen reibungslosen Datenaustausch in der kabellosen Datenerfassung und -verwaltung ermöglicht und auch den entstehenden Datenmengen standhält.


Die Vorteile einer durchgängigen Datenerfassung

Eine durchgängige Datenerfassung ist grundsätzlich eine Maßnahme aus dem Qualitätsmanagement. Dieses beschreibt alle organisatorischen Maßnahmen, die die Prozessqualität verbessert und zählt zu den Hauptaufgaben des Managements. Durch ein intelligentes Gesamtkonzept, welches fertigungsnahe, logistische und betriebswirtschaftliche Prozesse und Systeme, Waren- und Verkehrsflüsse verknüpft, wird dem Management ein Einblick in die notwendigen Daten ermöglicht. Die Abläufe der Wertschöpfungskette werden so im Sinne des Qualitätsmanagements effizienter und transparenter gestaltet. Dadurch können die komplexen Arbeitsabläufe in Unternehmen vereinfacht und alle Vorgänge des Arbeitsprozesses kontrolliert werden.

Neben der Minimierung der Fehlerquellen gelingt es dem Unternehmen durch die Automatisierung, die Arbeitsschritte im Sinne der Wirtschaftlichkeit zu optimieren. Die mobile Datenerfassung wird beispielsweise in der Industrie-, Produktions- und in Handelsunternehmen verwendet. Zur Veranschaulichung, welche Vorteile die Technologien bringen, hier ein simples Beispiel aus dem Einzelhandel, wie man die durchgängige Datenerfassung einsetzen kann: Werden die Bestell- und Warendaten am Entstehungsort (im Lager oder im Regal) durch Datenerfassungsgeräte erfasst, kann beispielsweise der Filialverantwortliche bereits in seinem System die Artikelbestände einsehen und Geschäfte für die Waren abwickeln, die ihm zur Verfügung stehen.


Hilfsmittel zur Datenerfassung

Etikettendrucker

Sie liefern dem Produkt die nötigen Datenmarkierungen. Nachdem die Datenerfassung in vielen Gebieten zum Einsatz kommt, wie zum Beispiel in der Logistik, im Gesundheitswesen, der Produktion und vielen anderen Branchen, gibt es verschiedene Ausführungen der Drucker, damit Faktoren wie die Etikettengröße, die Druckauflösung, die Verwendung der Etiketten und die benötigten Schnittstellen auf das Einsatzgebiet optimal zugeschnitten sind.

Barcodescanner

Barcodescanner stellen die Grundlage für die automatische Datenerfassung dar. Je nach Einsatzzweck unterscheidet man zwischen Handscanner, Funkscanner, Einbauscanner, Präsentationsscanner und stationärem Scanner. Entscheidend für die Auswahl eines geeigneten Barcodescanners ist beispielsweise die Bewegungsfreiheit am Arbeitsplatz, Montagemöglichkeiten oder unterschiedliche Bedingungen der Arbeitsumgebung.

Spezialdrucker

Erfüllen die Etikettendrucker nicht die Anforderungen, gibt es spezielle Geräte, die weitaus mehr Funktionen aufweisen und sich für dezentrale Druckaufträge eignen. Unterschiedliche Kategorien der Spezialdrucker sind beispielsweise Endlos-Laserdrucker, Kartendrucker, Matrixdrucker oder Zeilenmatrix-Drucker.

Mobile Terminals

Mobile Terminals ermöglichen besonders in Industrie-, Produktions-, Logistik- und Handelsunternehmen, Daten aus den Barcodes oder RFID Codierungen auszulesen und tragen zur Optimierung der Geschäftsprozesse bei, da sie einfach zu bedienen sind und flexibel in die jeweiligen Einsatzbereiche integriert werden können.

Stationäre Terminals

In gewissen Branchen, wie zum Beispiel in Bereichen der Logistik oder maschinellen Produktion, bieten sich stationäre Terminals an, die auf das jeweilige Anwendungsfeld und den Einsatzbereich abgestimmt sind.